Sie hat alles, was man sich für eine Sci-fi-Fernsehserie nur wünscht:fremdartige Außerirdische, beeindruckende bunte Computergrafiken, rasante Weltraumgefechte und mutige, edle Helden. Aber sie hat viel mehr als nur das - sie hat Atmosphäre, sie hat eine vielschichtige Handlung und sie hat eine Aussage - drei Dinge, die man in der heutigen platten Fernsehmassenunterhaltung und speziell bei Sci-Fi-Serien meist vermisst. "Babylon 5" ist eine Geschichte über die Zukunft der Menschheit. Wirklich über die Zukunft? Nein - hier geht es knallhart um die Probleme unserer Gegenwart. Der Präsident, der gegen das Parlament und die Verfassung putscht, erinnert sehr an Jelzin, wie er das russische Parlament mit Panzern beschießen ließ. Der Kampf der Rebellen gegen die Regierung wirft die immer wieder aktuelle Frage nach der Verantwortung des Menschen für seine Handlungen auf. Darf man als Militär, Polizist, Beamter oder Wissenschaftler illegalen oder unmenschlichen Befehlen folgen? DieAntwort der Serie wurde mit jeder Folge deutlicher: Nein!
Ein besonderes Beispiel für die hohe Qualität von "Babylon 5" ist die Folge "Das Verhör". Welche andere Fernsehserie würde es sich wagen, mit einem dermaßen unpopulären Stoff eine ganze Folge auszufüllen? Keine Action, keine glänzenden Siege, keine romantischen Geschichten oder spannenden Kriminalfälle. Stattdessen - Folter - fast nur mit Worten und beklemmenden Bildern - eine ganze Dreiviertelstunde lang. Der Zuschauer konnte die perfiden Methoden psychischer Manipulation und physischer Quälerei, die Heuchelei und die Verlogenheit hautnah miterleben, wie sie auch heute in unserer Welt in Polizeistaaten und auch in angeblich zivilisierten Ländern üblich sind. Selten zuvor ist es einem Regisseur gelungen, die Wut, die Verzweiflung, aber auch und trotz allem die Hoffnung und innere Stärke von Menschen in Szene zu setzen, die sich einem ungerechten System entgegenstellen und dafür verfolgt werden.
Ein Meilenstein in der Geschichte des Films war eine andere Szene, einige Folgen vorher, als der Serienheld Captain Sheridan von seinem Freund verraten und gefangen genommen wurde. Sagenhafte Kameraeinstellungen, Schwarz-Weiß-Technik und Zeitlupe fügten ein Bild der Verzweiflung und des Mutes, des Kampfeswillens und der Grausamkeit von Verrat und Niederlage. Das war kein bunter, schriller Comic. Hier geht es um Überzeugungen, Standhaftigkeit und Hoffnung.
Auch das macht "Babylon 5" so besonders: Egal, welch schlimme Dinge auch geschehen, immer wieder finden sich Menschen, die in der Zeit der Not übersich hinaus wachsen. Menschen, denen man es nie zugetraut hatte, lernen und werden zu Helden, weil sie sich dem Leid anderer nicht mehr entziehen können. Wie schlimm unsere Zukunft vielleicht auch sein mag - solange es solche Menschen noch gibt, ist es eine gute Zukunft!
Die handelnden Personen in "Babylon 5" sind Offiziere, Botschafter, Politiker, aber immer geht es um das Schicksal der einfachen Menschen. Die Bombardierung friedlicher Städte auf dem Mars durch die Erdregierung - erinnert uns das nicht an die Bombenangriffe der USA im Korea-Krieg, im Vietnam-Krieg, im Golf-Krieg? Dagegen hat die Babylon-5-Crew rebelliert. Leider hat die US-Armee keine solchen Helden hervorgebracht.
Auch als die Kriegerkaste und die religiöse Kaste auf Minbar miteinander um die Macht kämpften, waren die Arbeiter die Hauptleidtragenden. Es ist bezeichnend für "Babylon 5", dass am Ende dieses Konfliktes keine der beiden Kasten herrschte, sondern die Arbeitermacht errichtet wurde. Hier weht, wie so oft in dieser Serie, der Hauch des Kommunismus.
Und so ließe sich noch unendlich viel über diese Fernsehserie berichten, denn ihr Schöpfer und Drehbuchautor J. Michael Straczynski ist ein wahrer Könner. Nicht nur der Gesamtentwurf, sondern fast alles geht auf seine Ideen zurück, fast alle Drehbücher stammen von ihm. J. Michael Straczynski beherrscht die Szene, und er beherrscht sie wirklich meisterhaft. Für "billiges" Fernsehen ist er nicht zu haben. Das gilt ebenso für Autoren wie D.C. Fontana, die bereits aus allen "Star Trek"-Serien in bester Erinnerung blieb, und für viele andere, die an der Serie mitarbeiten. Denn trotz des herausragenden Beitrags von Straczynski ist die Serie ein Gemeinschaftswerk kreativer Künstler.
Nein, "Babylon 5" ist keine Seifenoper mit einer Handlung, die sich wie ein Bindfaden hinzieht - Leben aus der Dose à la "Lindenstraße" etwa. Und sie ist auch keine dieser Serien, in denen jede Folge nach ermüdend gleichem Muster abläuft, wie "Time Tunnel" oder "Sliders". Bei "Babylon 5" ist fast jede Folge ein ganzes Buch wert - und so sollte sie auch gesehen werden: als hochwertige Videoliteratur, als Nahrung für Verstand, Vernunft, Moral und Gefühl.
Babylon 5 DVD |
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Babylon 5 DVD 4 |
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Achtung! Die DVDs der originalen Serie sind nur im Region Code 1 erhältlich. Der DVD-Player muss dafür entsprechend konfiguriert sein.
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Arnold Schwarzenegger als Vorbild? Wer sich bei diesem Namen nur an solch frühe Machwerke wie "Conan" erinnert, muss das freilich lächerlich finden. Aber seitdem hat sich viel geändert - vor allem konnte sich Schwarzenegger schon bald leisten, sich seine Rollen selbst auszusuchen. Das Ergebnis sind Filme wie "Running Man", in denen es um mehr geht, als nur dumpfe Gewalt und Action.
Die Handlung des Filmes spielt in näherer Zukunft. Die Menschen werden ebenso durch direkte Gewalt wie durch Manipulation über das Fernsehen im Griff des Staates gehalten. Eine besondere Rolle dabei spielt die Fernsehshow "Running Man", in der Verbrecher um ihr Leben kämpfen müssen, während die Zuschauer Wetten auf diverse Menschenjäger abschließen können. So erreicht man gleich zweierlei. Einmal werden die Menschen vor den Bildschirmen gehalten. Ihnen wird das Denken zugunsten niederster Triebe der Gewalt abgenommen. Und ihre eigenen Aggressionen können sie so durch ihre Begeisterung für perfide Mörderstars abreagieren, anstatt sich dem revolutionären Kampf zuzuwenden. Zum anderen wird die Lüge vom gerechten und allgewaltigen Staat publikumswirksam transportiert. Der Staat ist gerecht, und die Verbrecher bekommen, was sie verdienen. So kann jeder seine perverse Mordlust ausleben und sich auch noch als guter und gerechter Staatsbürger fühlen.
Der Drehbuchautor Steven E. de Souza beschreibt in seinem auf einem Buch von Richard Bachman - niemand anders als Stephen King verbirgt sich hinter diesem Pseudonym - basierenden Film ein Musterbeispiel der manipulistischen Gesellschaft. Die Mechanismen der Herrschaft durch Manipulation über die Medien, die weit über die kapitalistische ";Herrschaft des Geldes" hinausgehen, werden eindrucksvoll demonstriert. Besonders gelungen: die Vorführung von Nachrichtenfälschungen unter Verwendung echten Bildmaterials. Dem Zuschauer bleibt angesichts der Kaltblütigkeit offensichtlicher Lügen der Protagonisten förmlich die Spucke weg. Interessant ist auch, wie die faschistoiden, perversen und brutalen Menschenjäger in der öffentlichen Meinung verniedlicht werden. Mord im Dienste des Staates wird zum Spiel für die ganze Familie. Die Parallelen zum gewaltverherrlichenden Wrestling-Zirkus, der nicht nur in Amerika Millionen begeistert, sind unverkennbar.
Arnold Schwarzenegger spielt (natürlich) den Helden der Geschichte. Unschuldig in die Mühlen der Justiz geraten, weil er sich dem System entgegen gestellt hat, wird er in die Arena geworfen. Gemeinsam mit Freunden von der Widerstandsbewegung gelingt es ihm als "Running Man" den Spieß umzudrehen und die Jäger zu Gejagten zu machen. Die öffentliche Meinung beginnt zu kippen, das System ist in Gefahr und kann sich nur durch weitere Fälschungen retten. Aber nicht für lange, denn der Rebellenbewegung gelingt es schließlich, den Medienapparat des Systems zu übernehmen und die Fälschungen zu entlarven. Das Wiederauftauchen des angeblich getöteten "Running Man" ist der letzte Beweis, dass das Fernsehen, dass der Staat lügt. Wer dabei an die Nachricht von der angeblichen Hinrichtung des Kosovo-Albaner-Führers Rugova in Jugoslawien denkt, die von westlichen Medien als Propaganda für den Kosovo-Krieg lauthals verbreitet wurde, liegt gar nicht so falsch. Auch hier bewies das manipulistische Mediensystem selbst, dass es lügt, als Rugova Tage später, quicklebendig natürlich, Interviews gab.
Sicherlich ist die geradlinige Story des mutigen Einzelkämpfers "Running Man" nicht besonders realistisch. Durch Kommandounternehmen lässt sich der Ausbeuterstaat nicht besiegen. Aber trotzdem zeigt der Film ganz klar: dieser Staat ist unmenschlich und muss bekämpft werden. Und er zeigt auch, worum dieser Kampf vorrangig geführt werden muss: um die Wahrheit.
Running Man DVD |
Dies ist die leicht geschnittene Fassung für Altersfreigabe 16.
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Die Director's Cuts gibt es nur hier.
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